Bergführer:
Simon Kehrer, 39030 Enneberg/Marebbe - BZ, Italien
Teilnehmer:
Blickenstorfer Barbara, Bodmer Maja, Bodmer Willy, Dobler Marlise, Dobler Peter, Giesinger Liselotte, Giesinger Wilhelm, Kämpfer Ruth, Schlegel Fredy, Sennhauser Beat, Unterrassner Margrit, Thomann Sonja (G), Thomann Andreas (G)
Basis:
Ostaria Posta, Picolin 42, 39030 San Martin de Tor - BZ, Italien
Unsere vorbildlichen und sehr geschätzten Gastgeber: Grossfamilie Tolpeit: Der souveräne Chef Philipp, seine Frau Manuela und die Kinder Lena und Mati. Die Eltern Margareth und Paolo (einer der besten Südtiroler-Oenologen)
Samstag, 20.2.16, Anreise, Liselotte Giesinger
Auch dieses Jahr legen wir die erste Reisestrecke bis Innsbruck im komfortablen SBB-Panoramawagen zurück. Zum Glück bringen wir alle Gepäcksstücke von uns 14 TeilnehmerInnen irgendwo unter, denn wir sind bei weitem nicht die einzigen Reisenden an diesem Vormittag. Verschiedene gute Geister unserer Gruppe sorgen zudem für eine reichhaltige Verpflegung. So schaffen wir den Wechsel auf die Brennerstrecke mit Schwung. Leider ist vom Schnee auch zuoberst auf der Passhöhe noch nicht viel zu sehen. Doch eine Zugsverspätung in Fortezza hält uns in Schwung: in letzter Sekunde schaffen wir es auf den Anschlusszug (Stadler Rail lässt grüssen), wo wir uns in den proppenvollen Wagon zwängen. In Bruneck werden wir von Bergführer Simon mit einem strahlendem Lachen erwartet. Wohlbehalten landen wir schlussendlich am Zielort: Osteria Posta, Picolin / San Martin de Tor bei der sehr gastfreundlichen Familie Tolpeit. Der Tag endet mit einem tollen Nachtessen im stimmigen Speisesaal.
Sonntag, 21.2.16, Henne, Kreuzjoch 2380 m, Marlise Dobler
Nachdem wir uns am sehr feinen Frühstücksbuffet gestärkt haben, fahren wir fast pünktlich mit Sack und Pack Richtung Ahrntal. Tatsächlich, wie unser Bergführer Simon versprochen hat, herrscht zu hinderst im Tal noch Winter! Schon beim Felle montieren, nehmen wir die Sonne sowie vereinzelte Regentropfen wahr. Res interpretiert das Ganze etwas anders und spricht von einer momentan sehr hohen Luftfeuchtigkeit! Auf jeden Fall lassen wir uns nicht abhalten und steigen im Wald, dem Wanderweg entlang hoch. Wie es sich nach einem stündigen Marsch gehört, werden wir aufgefordert, eine kurze Trink- und „Tenueerleichterungspause“ einzulegen. Die Wärme 8° Celsius, setzt uns allen ziemlich zu. Schon wieder ist eine Stunde Aufstieg geschafft und wir genehmigen uns nach dem Waldstück die nächste Trinkpause. „Ou was gseh ig da, die fröhlichï Barbara het äs Rägätropfäzählärschirmli a…im wahrsten Sinne des Wortes!“ Das bringt die Pausenprioritätenliste von Ruth total durcheinander! Sofort eilt sie hinter den nächsten Baum und anschliessend zückt sie die Kamera um von Barbara ein Föteli zu schiessen! Ups es geht gleich weiter und das Trinken bleibt auf der Strecke…arme Ruth! Plötzlich entschliessen sich drei Teilnehmer/in umzukehren. Die Anderen eilen mit mehr oder weniger Verschnaufpausen unserem Tagesziel, dem Kreuzjöcherl (2380 m) entgegen. Nach kurzer Gipfelrast, fahren wir im etwas zu tiefen, schweren Sulzschnee zur Innerhoferalm ab, um uns mit einem Getränk zu erfrischen. Trotz der etwas aprilhaften Wetterlage erleben wir einen wunderschönen Skitourentag.
Montag, 22.2.16, Fuorcla Travenanzes 2500 m, Barbara Blickenstorfer
Nach der Tagwache, dem Felle aufziehen und dem leckeren Frühstück, werden wir von unseren beiden Fahrern über den Valparola-Pass und über den Passo Falzàrego nach Casinó de Rózes (1823) chauffiert. Stetig gewinnen wir an Höhe auf der ehemaligen Militärstrasse. Es macht ganz schön warm. Hat doch die Temperaturanzeige vor der Ostaria Post -2° und beim Ausgangspunkt +8° angezeigt. Nach der ersten Pause beim Tunnel, wo wir Dank Simons Aktion zum Durchgehen die Skis nicht abschnallen müssen, geht's richtig aufwärts. Mehrere Gämsen lugen von oben herab auf die 13 Menschen, die mit hochgekrempelten Ärmeln sich nach oben kämpfen. Auf einem apern Wiesenplätz machen wir Mittagsrast. Vorbei am Col dei Bois zum Forc. Travenànzes. Gegen 13:00 sind die Felle weg und über den sehr schweren Pulverschnee kurven wir auf die Piste vom Lagazuói. Vor dem geschlossenen „Da Strobel“ (2024) werden wir abgeholt und der entstandene Durst wird in La Villa beim jagenden Fuchs gelöscht. Nachdem wir die "Henne" gestern und heute den "Stierhügel" umgangen haben, dürfen wir bei Paulo im Keller den Südtiroler Schinken, den Käse und vor allem den önologischen Ausflug in die Welt der vergorenen Traubensäfte geniessen. Da ist der trübe Prosecco besonders erwähnenswert. Ein Stück vom Lamm ist unter anderem ein Teil von unserem hervorragenden Nachtessen. So endet der dritte Tag einer tierisch guten Tourenwoche.
Dienstag, 23.2.16, Hospiz Heiligkreuzkofel 2045 m, Beat Sennhauser
Wo die flämische Belgier am Zmorge vo „oranje paraplu“ gredt händ hämmer dänkt, es chönti ämänt dusse na rägne. Und so isch es dänn bigoscht au gsi: mir wartet na ä gueti halb Schtund und fahred dänn nach Wengen/Spescia. Vo det machemer en ordeli schöne Ufschtieg under ä gwaltigi Chlätterwand wo de Reinhold Messmer Erschtbeschtigige gmacht hätt und schmürzeled dänn mit de Fäll obedure und abe it Beiz nach Heilig Kreuz Kofel Hospiz, wo‘s natürli au na ä Chile hätt. I de Beiz git’s ä schüli gueti Johannisbeerschorle, Kaiserschmarre (für 2) und de Willy bschtellt Spaghetti mit Chnobli und Peperoncini wo offebar schampar guet sind, dänn uf eimal schliched d‘Maja und d’Ruth a und ässed de Täller rübis und stübis leer. I de Zwüscheziit zeigt de Simon ä Gwaltsleischtig und verschiebt beidi Auto is Tal, mir fahred dänn uf de Pischte abe (zum em füechte Pulver uswiche) nach Sankt Leonard (Badia). Zabig gits dänn ä feins Buffet mit ämene riesige Brate und wie immer au Schüttelbrot. S’Schüttelbrot heisst Schüttelbrot will de Teig vor em Bache anstatt gwallt locker gschüttlet und in ä Fladeform bracht wird. So wird’s Brot nach em Bache schnäll härt und blibt langi Ziit frisch. I guetem Schüttelbrot hätts na Chümel, Fänchel und Koriander, ä Schpezialität vom Südtirol.
Mittwoch, 24.2.16, Kreuzjoch (Medalges) 2370 m, Margrit Unterrassner
Ein Blick aus dem Fenster verspricht einen sonnigen Tag. Beim reichhaltigen Morgenessen wird über Maionaise, das Abendmenue und über Browser für den PC angeregt diskutiert. Das heutige Gipfelziel bleibt jedoch geheim. Unser Bergführer Simon erscheint im Hotel Posta in Picolin. Er hat eine schwierige Aufgabe, Schnee für die heutige Tour zu finden. Nach kurzer Besprechung mit Claude bringen uns 2 Autos in 20 Minuten nach Campill. Hier erfahren wir unser Tagesziel: Das Kreuzjoch.
Ab 1540 m fellen wir etwa 1 Std. durch einen lichten Lerchenwald. Bald geht es über einsame Alpweiden mit Wildspuren bergauf. Nach einer kurzen Rast steigen wir weiter zum Kreuzjoch. Wir werden belohnt mit einer herrlichen Rundsicht auf die umliegenden Berge inklusive des Ortlers.
Plötzlich kommt Hektik auf. Barbara vermisst ihren Fotoapparat. Sie beschliesst auf der Aufstiegsspur alleine hinunter zu fahren. Während wir über traumhafte Firnhänge zu Tale schwingen, findet Barbara glücklicherweise ihren Knipsapparat wieder. So ist für alle die Welt wieder in Ordnung und wir beschliessen die schöne Tour in einem gemütlichen Gasthof. Claude wir danken Dir für den wunderbaren Tag.
Donnerstag, 25.2.16, Störes 2181 m, Maya Bodmer
Hütt am Morge isch’s verhange - git’s ächt en Hüttebsuech mit Kaiserschmarre?
Uf St.Kassian, Armentarola gaht eusi Fahrt - bime Hotel uf 1622 m isch de Start.
S’Power-Ruthli isch im Schuss - sie lauft dänn öppe nöd am Schluss.
Aber ich han gseh wie sie sich am Morge doped - mit Honig und mit allne Früehstücksflocke.
Mer stieged uf über sanfti Häng und dur de Wald - d’Sunne verschücht au d’Wulche bald.
In 2 Stunde ischs Pralongia-Plateau gschafft - abe gahts i schönem Schnee fasch ohni Muskelchraft.
Witer une gahts dänn uf Pischte - will mer uf de Bruchharsch wänd verzichte.
I de Gaststube vom „ai Pini“ lösched mir de Durscht - aber nachher gahts um d’Wurscht.
Die eine fahred na i d’Metzg - chaufed Chämiwurz und Südtiroler Spegg!
Schwerbepackt und zfride träffed mer im Hotel i - ja super isch es gsi!
Freitag, 26.2.16, Am Joch 2405 m, Sonja Thomann
Ein strahlend schöner Tag erwartet uns heute und wir fahren Richtung Norden. Via Kiens, Pfalzen geht es auf schmalem Weg hinauf zu unserem Ausgangspunkt „Gelenke“ 1580 m Heutiges Ziel ist „Am Joch“ 2405 m. Einem schattigen Waldweg folgend gehen wir um 09:30 los und biegen, zur Enttäuschung einiger, kurz vor der Einkehr-Hütte nach links ab. Nach einer Stunde kommen wir in die Sonne, und legen die erste Pause ein. Hier werden wir von einer hübschen, einheimischen Bergführerin überholt und mit einem perfekten „Grüezi“ gegrüsst. Unmittelbar nach dem überqueren des Bachs geht es rechts den Hang hinauf. Als sich weiter oben bei einigen „Stögeli“ bemerkbar machen, gibt es einen Zwischenhalt. Mit neun Spitzkehren bezwingen wir den Gipfelhang und werden, oben angekommemn, mit einem herrlichen Rundblick belohnt. Auf den recht abgeblasenen Hängen rattern wir hinunter. Jeder Schwung erfordert ein gewisses Abwägen, zwischen wegrutschen und einbrechen. Dazwischen geniessen wir auch entspannte Passagen wo die Schwünge Spass machen. Die letzte Herausforderung ist der Waldweg, welcher im letzten Teil ziemlich vereist ist. Der hintere Teil der Gruppe profitiert von der „Pisten-Maschine“ des Hüttenwarts, der den Weg flach walzt. Der gemütliche Abschluss findet im Gasthof Edy in Pfalzen, bei „Mister Tschusto“ statt. Mit einem herzlichen Vergelts Gott werden wir vom „unfreiwilligen“ Fernseh-Star verabschiedet.