Bericht zur Tour
Autor
Claude Andres
Erstellt am
17.02.2017 16:05
Letzte Änderung
17.02.2017 16:05
Tourenbericht

Tourenbericht Skitourenwoche Dolomiten, 28.1. – 4.2.2017

Tourenleiter:
Claude Andres

Bergführer:
Paul Sapelza, Alpinschule Pustertal, Welsberg

Teilnehmer:
Blickenstorfer Barbara, Bodmer Maja, Bodmer Willi, Dobler Marlise, Dobler Peter, Schlegel Fredy

Basis:
Unsere lieben Gastgeber: Günther Schwingshackl und Heidi, Mamma Schwingshackl
Hotel Edelweiss, Ausserprags 65, I-39030 Prags (BZ)

Samstag, 28.1.17, Anreise, Barbara Blickenstorfer

Wir sind dieses Jahr ein bisschen eher an mit unseren Ferien in den Dolomiten, genauer gesagt im schönen Pragsertal. Unsere zwei Zugsspezialisten knobeln seit September, wie, wann und wo man das Zugsbillett am günstigsten kaufen kann. Für ein Schnäppchenpreis reisen wir mit dem Zug gemütlich und stressless Richtung Österreich. Den Grenzübergang können wir kaum erwarten, denn dann lüften wir Frauen was wir alles zum Apéro in unseren Rucksäcken dabei haben. Nur Feines und Gesundes kommt zum Vorschein. Vom TL gibt es einen kühlen Tropfen Weissen. So ist‘s mal komfortabel zu Reisen. In Innsbruck haben wir keine Zeit den mittlerweile bald obligaten Besuch im "Insieme" zu machen. Für eine frischgezapfte Stange und die bestellten Cola ohne Kaffee, finden die Männer kurz Zeit, bevor es in Richtung Brenner weitergeht. Oben angekommen steigen wir mit Sack und Pack um, entwerten die Mobilkarte und mit der SAD in stadlerqualität reisen wir weiter. Schwupsdiwups sind wir im Welsberg wo Willi den von Paul bereit gestellten Bus vorfährt. Gepäck einladend ab zum Edelweiss. Jetzt kann der Urlaub endlich richtig beginnen. Am besten mit einem Apéro(l) und einem leckeren Nachtessen

Sonntag, 29.1.17, Taistner Almhütte, Marlise Dobler

Nachäm supär Zmorgäbüffet wird orientiert
wo üs di hütig Wandrig anäführt
där Willy üsä Chauffeur isch guät
är weis wimä so ä Bus bedienä tuät!
gli chömä mir ufäm Parkplatz a
u de fot üsi Wandrig a
bim Kappäuäli gits ä Haut de gli
mir ziäh d`Sunnästrahlä u z`Panorama so richtig i
nachämä Zitli wott där Claude witärgah
u outät sich us flissigä Kamerama….
ir Beiz uf där Taistner Vorderalm cherä mir i
z`findä vo 7 Plätz isch gar nid eifach gsie
ä Blick usäm Fänschtär – wär gseh mir do?
där Paul üsä Bärgführer isch mit Gescht do ufä cho!
di 400 Höhämeter Abstieg machä mir mit links
u där Willi parkiert voräm Mudlerhof ganz flink
chli öppis Flüssigs müässä mir no ha
bevor`s wiedär Richtig Hotel Edelwiss wird gah.

Montag, 30.1.17, Kronplatz, Alpin Skifahren, Peter Dobler

Heute wollen wir in der Ski- Arena Kronplatz Skifahren. Deshalb gibt es bereits um 7 das Frühstücksbuffet. Am Morgen können wir aus einer Auswahl von verschiedenen Nachtessen auslesen. Claude delegiert das Auslesen des Abendessens für sich an seine Frau. Daraufhin möchte er trotzdem wissen was es zu Abendessen gibt. – Mit der Antwort auf seine Frage: „Ein Überraschungsmenü“, ist er aber nicht ganz zu frieden. Der Tag beginnt sehr sonnig. Mit dem Zug fahren wir direkt in die Talstation der Kronplatz-Gondelbahn. Aus dem Zug aussteigen, Tageskarte lösen, in die Gondel einsteigen, das alles mit ca. 20m Fussweg. So beginnt unser Skitag! (perfekt). Dank Schneekanonen eröffnet sich uns ein Gebiet mit perfekt präparierten Pisten von fast 100km! Dank diesen Eingriffen erleben wir wie Kälber direkt neben der Piste (mit vielen Schneesportlern) auf dem kargen Gras in aller Ruhe weiden!
Gegen Mittag ziehen dann aber Wolken auf, die Sonne ist nur noch schwach durch die hohen Wolken zu sehen. In der Gondel stimmen unsere Frauen das Lied „Oh du goldigs Sünneli“ an, vorerst aber ohne Erfolg. Erst nach dem Mittagessen im Restaurant „Panorama“ zeigt sich die Sonne mit voller Januarkraft wieder. Obwohl die Gruppe nicht sehr gross ist und die Piste perfekt präpariert ist, werden die Erwartungen an die Piste immer höher: Die Piste ist zu hart, zu steil (diese erfordert zu viel Kraft in den Oberschenkeln) und andere Pisten sind zu flach und zu wenig interessant. Auch bei der Pause ist es für Claude nicht einfach eine Meinung aus der Gruppe heraus zu hören. Trotzdem gelingt es Claude immer wieder einen Mittelweg zu finden den alle mögen.

Dienstag, 31.1.17, Plätzwiese, Maja und Willi Bodmer

Leider sind heute nicht alle dabei, mannigfaltige Bresten reduzieren unsere Gruppe. Daher fahren wir nur zu fünft mit dem Bus zum Brückele. Starten dort mit unseren Wanderschuhen. Vorletztes Jahr sind wir durch Schümli-Neuschnee durch diesen Wald hinuntergefahren. Macht nichts, einige haben sowieso lieber das Schümli im Glas als unter den Skis! Bald bewundern wir Schneekristalle, Plättchen bis zu 3cm lang, wunderschöne Gebilde! Wir ignorieren 2 Warntafeln „Wanderweg stark vereist, begehen auf eigene Gefahr.“ Bald erblicken wir die erste total vergletscherte Stelle, dickes Eis überzieht meterweise den Weg. Iselis werden montiert und wir weichen aus, indem wir über das Wegbord einige Meter hinaufkraxeln. Noch mehrere solche Gletscherstellen werden von uns gemeistert, wenn auch nicht ganz sturzfrei. Weiter oben dann der total vergletscherte Bach, bis zu 6m breit, ein tolles Naturschauspiel! Über die Stolla-Alm erreichen wir in leichtem Schneefall den Berggasthof Plätzwiese, wo Spaghetti und Kaiserschmarren auf uns warten. Mit dem Bus fahren wir zurück nach Bad Prags und wandern an der Ruine des alten Bades vorbei zum Hotel zurück.

Mittwoch, 1.2.2017, Berghütte Rossalm, Maja und Willi Bodmer

7 Uhr: über die Nacht hat es ein wenig geschneit; 5 cm!! Temperatur 0°C, Wind 4 km/h West. Alles sieht wunderbar frisch verschneit aus, ein völlig neues Bild!! Mit einer Skitour ist leider wieder nichts, nichts desto trotz lassen wir uns, leider ohne Claude und Peter nach einem feinen Morgenessen mit der Öv durch die frisch verschneite und schöne Landschaft zur Station Brückele chauffieren. Bei bedecktem, herumziehenden Nebelschwaden starten wir in Brückele um 10:15 Uhr. Marlise macht zum Start ein «Engeli» in den frischen Schnee, sieht super aus. Der Wanderweg zur Malga Rossalm wird fortan immer steiler. Zwischendurch verschwinden die Nebelschwaden und lassen uns die Umgebung ersehen, wir haben genügend Zeit schöne Momente innerlich und auch digital festzuhalten. Nach einer Stunde haben wir einen Platz mit der Markierung «½ geschafft» «FATTA DONE ca. 1h» erreicht und verpflegen uns. Das Wetter zeigt sich zur besseren Seite und wir sehen die frisch verschneite Umgebung. Um 12 Uhr erreichen wir die wunderschöne und gemütliche Hütte inmitten des wunderschönen Naturparks Fanes-Sennes-Prags. Sie wurde angebaut, im Inneren ist die alte, aus dem Jahre 1933 erbaute Eingangsfront noch zu sehen. Draussen Schneetreiben; in der heimeligen Stube lassen wir uns Gerstensuppe, Kaminwurst, Würstel mit Röstkartoffeln servieren. Für den Heimweg gibt es den obligaten Enzian vom Wirt selbst gebrannt! Die Rückkehr nehmen wir flott in Angriff und erreichen unser «Engeli» nach gut einer Stunde wieder. Bei einsetzenden Schnee/Regen Gemisch lassen wir uns wieder in Hotel chauffieren.
Donnerstag, 2.2.17, Alpin-Skifahrer, Wanderfrauen, Patienten, Fredy Schlegel, Barbara Blickenstorfer, Claude Andres

Die Alpin-Skifahrer
Die individuellen Befindlichkeiten der Teilnehmer, wenn auch nicht die Grösse von deren Anzahl, zwingt zu einer Dreiteilung der Gruppe (nicht so einfach bei der Gesamtzahl Sieben). Kurz, die Skifraktion bestehend aus Maya, Willi und Fredy verschiebt sich per ÖV mit leichtem Gepäck zum Kronplatz. Zweiunddreissig Bahnen und 476 Hektaren künstlich beschneite Pisten wollen amortisiert werden. Vielleicht haben wir bis zum Abend nicht alle Möglichkeiten genutzt, aber fetzig ist‘s alleweil, bei recht passablem Wetter.
Die Wanderfrauen
Am Frühstückstisch der Blick aus dem Fenster… Naja, der Schnee kam auch heute Nacht nicht. Jeder äusserte seine Wünsche und Vorschläge wie er den heutigen Tagverbringen möchte. So gibt es abends bestimmt viel zu Erzählen. Wir zwei Wanderfrauen drehen eine Runde am Eggerberg oberhalb des Pustertals. Vorbei an dem kleinen Industriegebiet in Welsberg. Es wird immer stiller, die Wege weniger begangen und zum Teil nicht mehr sichtbar. Vorbei an einer unbekannten Ruine treffen wir einen jungen Mann der dabei ist, einen traditionellen Weidezaun zu erstellen. Unser Weg geht weiter an dem schönen und nebelfreien Aussichtspunkt vorbei auf den Römerweg. Dem folgen wir nach Niederdorf und der Bus bringt und nach der Stärkung im Restaurant Adler wieder nach Prags.
Die Patienten
Peter und Claude, die kränkelden Skitourenfahrer diskutieren den ganzen Morgen in der Hotelhalle über digitale Technik. Peter ist ein Meister seines Fachs und ist in der Lage technische Details so zu erklären, dass Claude mindestens das Gefühl hat Peters Ausführungen verstanden zu haben!

Freitag, 3.2.17, Pragser Wildsee, Fredy Schlegel

Wetteraussichten weiterhin trübe. Ausgedehntes Frühstück mit Diskussionen über Flüchtlinge auf dem Mittelmeer und Unternehmenssteuerreform III und Tagesprogramm. Während die zwei ersteren Themen klare Meinungen zu Tage fördern, tun wir uns beim Tagesprogramm schwerer. Reiten, Hallenklettern und Shopping in Lienz entfallen mangels Interesses. Wandern kommt in Frage, jedoch mit einigen Vorbehalten, weil das vorwiegend bei Schneeregen erfolgen wird. Der kleinste gemeinsame Nenner ist ein Apéro im Hotel am Pragser Wildsee mit individueller Hinreise und offener Fortsetzung. Es treffen sich dann doch sechs Teilnehmer beim Bus, der uns in die Nähe des Ziels bringt, so wird dann auch noch dem Wandern für eine Stunde gefrönt. Die Tragfähigkeit der Seegfrörni wird getestet, und glücklicherweise besteht sie. Am Apérotisch sind dann, nach mehreren Tagen der reduzierten Teilnahme, wieder mal alle auch ausserhalb des Hotels Edelweiss versammelt. Die diversen gröberen und kleineren Wehwehchen aller Art scheinen weitgehend überwunden. Mit dem Bus geht es dann zurück zum Hotel zwecks Erholung von den Strapazen. Einer „vergisst“, beim Hotel aus dem Bus zu steigen, um Toblach kennenzulernen. Der Bus zurück fährt nach einer Stunde. Eine Viertelstunde hätte zu dieser mittagsschlafenen, verregneten Zeit auch genügt. Zu Hause im Edelweiss bleibt dann noch Zeit für die Sauna, zum Vorpacken oder Bericht verfassen, bis der nächste Apéro lockt. Das Erscheinen unseres durch die Wetterbedingungen in seiner vorgesehenen Funktion verhinderten Bergführers Paul Sapelza verlängert diesen anregenden Roundtable und die Vorfreude auf ein wieder wunderbares Abendessen.
Samstag, 4.2.17, Heimreise, Claude Andres

Letztes gemütliches Frühstück im Hotel Edelweiss. Fertigpacken. Erledigung der pekuniären Sache. Abschied. Mit Paul Sapelzas Bus fährt uns Willi zum Bahnhof Welsberg. Es ist 10.37 Uhr als unser Stadler-Zug im Bahnhof einfährt. Umsteigen in Franzensfeste und auf dem Brenner. Die Zöllner und die Guardia die Finanza mustern uns grimmig. Sie qualifizieren uns nicht als Terroristen und lassen uns weiterziehen. Der kalte Wind pfeift uns um die Ohren auf dem Perron. Wir sind froh in den geheizten Stadler-Zug einsteigen zu dürfen. Der Zugschef kontrolliert unsere Fahrkarten genau und macht uns darauf aufmerksam, dass wir aufgrund der Zugsbindung gar nicht mit diesem Zug, sondern erst um 16.33 Uhr nach Innsbruck fahren dürften. Wir sind froh, dass er für diesmal ein Auge zudrückt. Maja, geplagt von Fieber und Unwohlsein und Willi fahren mit dem nächsten Railjet nach Zürich zurück. Das restliche Quintett lässt sich im "Insieme" von der sehr zuvorkommenden Kellnerin Elisabeth Pizza und Spaghetti servieren. Ein Schnapserl zur Verdauung auf Kosten des Hauses schmeckt diesmal besonders gut. Mit einer halbstündigen Verspätung besteigen wir um 18.18 Uhr den Railjet 166 nach Zürich. Eine schöne, abwechslungsreiche Ferienwoche (Nicht-Skitourenwoche) ist zu Ende.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer für die positive, tolerante Einstellung und die persönlichen Beiträge zum guten Gelingen dieser aussergewöhnlichen Skitourenwoche.

Claude Andres
16.2.2017