Bericht zur Tour
Autor
Claude Andres
Erstellt am
22.01.2018 13:07
Letzte Änderung
27.01.2018 20:05
Tourenbericht

Basis:
Gastgeber: Anna und Daniel Kunz, Martha Kunz, Janja, Claudia und Christine
Gasthof Hirschen, Oey-Diemtigen
Ein ganz grosses, HERZLICHES DANKESCHÖN an das gesamte Hirschen-Team für die sehr geschätzte, vorbildliche Gastfreundschaft. Wir kommen wieder!

Die Skitourenwoche in 4 Worten

VERREGNET - VERWINDET - VERSCHNEIT - VERKÜRZT

Sonntag, 14.1.2018, Meniggrat 1949 m, Autor: Manfred Lorch

Gegen zehn treffen sich die tourenprobten Frauen und Mannen zum Kaffee im Hirschen, Oey. Mit Willkommensgrüssen und klaren Ansagen eröffnet Claude die Easywoche. Auf dem Parkplatz im Meniggrund zeigen sich der Himmel blau und der Schnee steinbeingefroren. „E chli früüre muess mer“ würden auch die Wetterschmöcker sagen. So finden eben nicht alle mit steifen Zeigefingern die richtigen Tasten für send und search. Das Waldsträsschen, üppig verkarrt von Forstfahrzeugen, lässt ahnen, dass die Waldabfahrt eine Zumutung sein könnte. Im offenen Gelände verheissen uns die warmen Strahlen das Sülzchen auf dem glasigen Grund. Doch dazu hätte es März sein müssen. Mit Harscheisen geht’s weiter hinan, man gewöhnt sich gleich daran. Auf der Menigalp dann das Highlight des Tages, das Picknick auf der langen Bank an der Sonne mit dem Quittensaft von Werner als Dessert. Frisch gestärkt wollten die meisten von uns gar nicht mehr so weit aufsteigen. Die neue Energie wird allenfalls in die Abfahrt investiert. Kurz vor dem Steilanstieg ist dann auf ungefähr 1700 m Schluss. Das Abfahren verlangt dann volle Konzentration auf dem geriffelten Betonschnee, der vom Regen arg gezeichnet ist. Wir alle veranstalten mit unseren Skis bei jedem Kurvenkratzen einen Höllenlärm. Die Mäuse unter der Eisschicht erschrecken wohl zu Tode. Irgendwie schaffen es alle heil in die Ebene, zwei hat es dann doch noch auf dem Glatteis erwischt am Ende. Es konnte ja nur besser werden im Lauf der Woche, auch wenn Evi, das Sturmtief, sich schon in den Startlöchern befindet. Am Abend dann das wie üblich hochstehende, reichliche Abendessen mit feinem Wein.
Die ganze Runde ist wohlig zufrieden am Ende des Tages.

Montag 15.1.2018, Stand 1925 m, Autorin: Marlise Dobler

Nachäm Supärzmorgä geits grad los
ja dä Sunnäschyn isch grandios!
I Zwüschäflüäh gits ä churzä Haut
isch wichtig dasmä där Parkschiä zaut!
Im Meniggrund tüä mir parkierä
u z’Ticket hingär där Windschutzschiebä schön präsentierä
D’Harschisä chöi mir hüt zum Glück im Rucksack loh
u gmüätlich am wunderbar füriistä Bach no goh
Bim nä Päusli schients där Maja längwilig zii
si bout churz spitz äs Turnprogramm i…
D’Usicht ufäm Stand isch där Hit
näh mir di Idrück doch im Fotochäschtli mit!
Där erschti Hang isch zum Glück
no rächt mit Pulvärschnee bestückt
Ou där Räschtä isch ganz ordli z’fahrä
Dänka Claude für di guäti Wahl wo Du hüt hesch troffä!

Dienstag, 16.1.2018, Diemtigen, Autoren: Maja und Willi Bodmer

De Sturm Evi chunnt über Nacht und hätt eus Räge bracht.
Drum gahts uf Bern, Frutige und Gstaad, doch sechs wänd doch en Touretag!
Also ab is Auto Richtig Menniggrund, wo’s scho go sturme chunnt.
Aber anstatt 5 Franke id Parkuhr z’investiere, gönds de Kafi Schnaps im Eggli go probiere!
Zrugg im Hirsche händs dänn nanig gnue, sie stürzed sich id Wanderschue.
Ufe uf Diemtige sinds gloffe, bim Abstieg über d’Wiese im Dräck und Gülle versoffe.
Vor em Restaurant Schönbüel zum Glück en Brunne mit Schluuch und Bürschte troffe,
so händs dänn doch na is Beizli ine chöne gah, ohni grobi Spure z‘ hinterlaa.
Hütt kei Abfahrt und kei Schnee, defür wunderschöni Rägeböge gseh!

Mittwoch, 17.1.2018, Niederhorn 2078 m, Autorin: Ruth Kämpfer

Nach einem gemütlichen und sehr reichen Morgenbuffet wird die Entscheidung gefällt, dass wir trotz Schneefall und „Hudliwetter“ uns auf eine Skitour wagen. Ziel mit den Autos bis Meniggrund zu fahren und Richtung Niederhorn aufzusteigen. Oey Diemtigen hat sich über Nacht ins weisse Kleid gestürzt. Während es gestern noch grün-braun war und regnete, zeigt sich das Tal heute in neuem Charme.
Insider wissen, dass nach der Zahlstelle es den Berg hoch geht. Bei einer scharfen Kurve drehten die Räder durch. Die Strasse eine Eisfläche! Das Auto ruschte sogar im Stillstand. Willi geistesgegenwärtig stellt das Auto schräg, ist ausgestiegen und hat bei Kälte und Schneefall die Ketten im Nu montiert. Als wir losfahren wollten, kamen bereits die anderen Autos talwärts, denn ohne Vierradantrieb ist kein Auto hochgekommen. Kurt hat anscheinend in einer Kurve sogar eine Ehrenrunde gedreht. Wir fahren Richtung Grimmialp und jedes Auto hat diese Höhemeter gut überwunden. Mit den Skiern gleiten wir über den Neuschnee umspielt von Schneeflocken, so dass sich jeder bald in einen Schneemann/frau verwandelt. Es gibt keine weiteren Gruppen, wir scheinen alleine unterwegs zu sein. Beim ersten kurzen Halt, Abzweigung Mariannehubel, macht Claude der Gruppe ein Kompliment, dass alle mitgekommen sind und keiner wetterbedingt klemmte. Nur unsere Jüngste, Barbara, die wegen der Arbeit ins Unterland zurück musste fehlte. Wir steigen weiter Richtung Rauflihorn und bei der oberen Abzweigung meinte Claude: „so das wars“. Zwei der Frauen etwas enttäuscht, dass die Tour schon wieder zu Ende war. Die Mehrzahl war jedoch fürs Umkehren. Als wir dann wohlbehalten in Annekäthis warmer Stube beim feinen Kaffee (mit oder ohne) sassen, war ganz klar, dass Claude eine gute Nase hatte, denn es schneite und der Wind blies um alle Ecken. Evi und Friederike wollten den TourenfahrerInnen ihre Macht bekannt machen. Dank den edlen Spendern und Spenderinnen durften wir auch heute singen: „dem Spender sei ein trul-la-la, trul-la-la..... vielleicht ist noch ein anderer da....“ Herzlichen Dank an alle. Trotz nicht optimalen Wetterverhältnissen ein toller Tag mit Neuschneeabfahrt und einer genialen Crew. War schön mit Euch.

Donnerstag, 18.1.2018, Heimreise, Autor: Josef Felder

Nach dem reichhaltigen Abendessen inkl. den hausgemachten Cremeschnitten, stehen um 08.00 Uhr schon wieder alle pünktlich am Frühstücksbuffet. Gut gelaunt werden Gespräche geführt, denn bald naht der zu frühe Abschied vom Diemtigtal. Claude hält noch etwas Rückschau über die vergangenen Tage. „Der Sturm Evi hat uns die geplanten Skitouren zu Nichte geblasen“, so Claude. Schon wieder ist der nächste Sturm namens „Friedericke“ im Anmarsch. Unter diesen gegebenen Umständen nehmen wir gegen 09.00 Uhr Abschied voneinander. Doch die Kollegialität hat nicht darunter gelitten. Nur die schönen Momente bleiben in Erinnerung an das wunderbare Tal und die Herzlichkeit der Gastgeber Anna und Daniel Kunz vom Hotel Hirschen.

Claude Andres
22.1.2018